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„Oratorium auf Weihnachten”

Johann Heinrich Rolle (1716-1785)
Johann Heinrich Rolle, Stich von Christian Gottlieb Geyser (1760-1785).

Das "Oratorium auf Weihnachten" ist farbig und formenreich – und sein Komponist Johann Heinrich Rolle wird anlässlich seines 300. Geburtstags im Konzert gebührend gefeiert.

Der Komponist: Johann Heinrich Rolle (1716-1785)

 

Johann Heinrich Rolle wurde am 23. Dezember 1716 als jüngster Sohn des Quedlinburger Stadtkantors und Komponisten Christian Friedrich Rolle in Quedlinburg geboren. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er bei seinem Vater, der sich neben Johann Sebastian Bach um die Stelle als Thomaskantor in Leipzig bewarb, dann aber 1721 als "Director musices" nach Magdeburg berufen wurde. Dort besuchte Johann Heinrich Rolle (wie schon Georg Philipp Telemann vor ihm) die Altstädtische Schule. 

 

1734 wurde Johann Heinrich Rolle Organist an der Petrikirche in Magdeburg. Im Oktober 1737 nahm er ein Jurastudium auf. Daran anschließend beabsichtigte er ein Justitiariat in Berlin, wirkte ab 1741 aber als Geiger und Bratschist in der Hofkapelle Friedrichs II. in Berlin, wo er Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Joachim Quantz und die Brüder Carl Heinrich und Johann Gottlieb Graun kennenlernte. 1746 kehrte Rolle als Johannisorganist nach Magdeburg zurück und trat 1752 als Kantor am Altstädtischen Gymnasium und als städtischer Musikdirektor in die Fußstapfen seines verstorbenen Vaters. Die Stelle als Kantor hatte er bis zu seinem Tod 1785 inne. 

 

Als "angenehmen und Geschmackvollen beliebten Setzer, dessen verschiedne Vocal- und Instrumental-Compositionen Kennern nicht unbekannt seyn können"[1] charakterisierte der Berliner Musikschriftsteller Friedrich Wilhelm Marpurg 1757 Johann Heinrich Rolle und ergänzte, dass "die berühmte Rollesche Familie, die schon mehr als einen vortrefflichen Tonkünstler gezeuget"[2] mit ihm "einen neuen Glanz"[3] erhalten hat. 

 

Johann Heinrich Rolle wird in der regionalen Musikhistoriographie außerdem als Begründer der ersten öffentlichen Konzertreihe Magdeburgs, die er 1764 ins Leben rief und im Rahmen derer Konzertoratorien aufgeführt wurden, gewürdigt. Entstanden ist diese Idee im Kreise des "Gelehrten Clubs", aus dem später die "literarische Gesellschaft" Magdeburgs hervorging – dort traf er auch auf Johann Georg Sulzer, Friedrich Gottlieb Klopstock oder seine bevorzugten Textdichter Johann Samuel Patzke und August Hermann Niemeyer. 

 

In den Reisebeschreibungen des Engländers Charles Burney wird Rolle als "feuriger und gedankenreicher Komponist"[4] beschrieben, der sich "durch seine Werke für die Kirche rühmlichst bekannt gemacht hat"[5]. Sein geistliches Œuvre setzt sich aus Kantaten, Motetten, Passionen und Oratorien zusammen. Neben dem "Oratorium auf Weihnachten" schuf er auch Passionsoratorien sowie ein Oster- und ein Auferstehungsoratorium. 

 

Das Werk: "Oratorium auf Weihnachten" (1769)

 

Anzeigen in der Magdeburgischen Zeitung kann man entnehmen, dass Rolles Weihnachtsoratorium – "ein geistliches Singgedicht, betittelt: Oratorium auf die Geburt unsers Heilandes Jesu Christ" – am 23. Dezember 1769 und am 21. Dezember 1771 innerhalb von Rolles öffentlicher Konzertreihe aufgeführt wurde. Ungeklärt ist, ob das Werk zuvor als Kirchenmusik zur Aufführung kam. 

 

Farbig und formenreich ist Rolles Komposition. Ihre Wurzeln liegen einerseits in der nord- und mitteldeutschen evangelischen Kirchenmusiktradition, andererseits sind auch volksmusikalische Einflüsse spürbar. Rolle setzt in diesem Werk vielfach die Mittel der musikalischen Einzelwortausdeutung bis hin zur Tonmalerei ein.

 

Der Dichter des "Oratoriums auf Weihnachten" ist leider nicht bekannt. Bemerkenswert ist, dass er weder die Weihnachtsgeschichte nach den Worten des Lukas-Evangeliums noch arkadische Hirtenszenen (wie in Karl Wilhelm Ramlers Text "Die Hirten bei der Krippe zu Betlehem") thematisiert, was damit zusammenhängen mag, dass es sich – mit Johann Georg Sulzer gesprochen – beim Stoff des Oratoriums "um eine sehr bekannte Sache"[6] handelt. Stattdessen stellt der Librettist vor allem religiöse Betrachtungen betreffend der Zeit vor und nach der Geburt Jesu an. Italienischen Vorbildern folgend führte er dazu allegorische Figuren wie Glaube, Freude, Andacht, Vertrauen oder die Töchter Zion ein, die sich vom religiösen Geschehen berühren lassen und "ihre Empfindungen darüber bald einzeln, bald vereiniget auf eine sehr nachdrükliche Weise äußern".[7]

 

Das Libretto besitzt – im Unterschied zu Rolles berühmten "Musikalischen Dramen" – kaum Merkmale eines dramatischen Oratoriums, sondern nähert sich eher den geistlich-betrachtenden Vokalwerken – im Sinne von Johann Georg Sulzers Definition eines Oratoriums – an: "Ein mit Musik aufgeführtes geistliches, aber durchaus lyrisches und kurzes Drama, zum gottesdienstlichen Gebrauch bey hohen Feyertagen"[8].

 

Das Oratorium beginnt mit einer dreiteiligen Sinfonia, die in strahlendem Dur mit Trompeten und Pauken mit zündender Melodik auf die Frohbotschaft einstimmt.

 

Im folgenden vierstimmig homophonen Chorteil wird auf den Propheten Jesaja Bezug genommen und das Warten auf die Ankunft des Erlösers in den Blick genommen: "Ach, daß du den Himmel zerrissest, und führest herab, daß die Berge vor dir zerflössen wie ein heiß Wasser von heftigem Feuer versiedet." (Jes 64,1) Dem Accompagnato-Rezitativ "Wann endet sich Israels Angst und Schmach" der Tochter Zion des alten Bundes (Sopran) folgt der Chorteil in leicht variierter Fassung, bevor der noch nicht erfüllten Erwartung mit dem rezitativischen "Wird denn die Sehnsucht nicht gestillet und ist die Zeit noch nicht erfüllet?" Ausdruck verliehen wird. 

 

Trost spendet das durch den Bass sprechende Vertrauen in der Dacapo-Arie "Sei getrost", bevor der Glaube (wiederum Bass) im darauffolgenden Rezitativ die Gewissheit schafft, dass "jetzt die Zeit erfüllt" ist und der Erlöser kommt.

 

Im Duett "Ach, sei uns willkommen" sehen Andacht (Sopran) und Freude (Alt) bereits dem kommenden, segensreichen Messias entgegen. 

 

Anschließend werden die Ereignisse auf dem Feld und im Stall von Betlehem geschildert. Die Freude (Alt) erzählt im Rezitativ von der Erscheinung des Engels, der den Hirten die Geburt des Erlösers verkündet. Und der dreistimmige Männerchor der Hirten erzittert und erbebt vor diesem "Wunderglanz", wenn "ein strahlend Licht plötzlich die gehäuften Schatten [teilt]", bevor der Engel (Tenor) mit den Worten "Ihr Hirten, fürchtet euch nur nicht, es ist der Heiland euch geboren" die aufgeschreckten Hirten wieder beruhigt und in einer Arie auffordert: "Werdet voll Freuden, umschränket das Leiden, gehet und sehet, was Gott euch beschert."

 

Im darauffolgenden Rezitativ (Tenor) werden die Ereignisse in Betlehem kommentiert und dazu aufgerufen: "drum machen wir itzt unsre Freude kund, und wollen seinen Ruhm erheben."

 

Der Chor der Engel (beginnend mit einem dreistimmigen Frauenchor) macht diese Freude kund, wenn er die entsprechende Textstelle des Lukas-Evangeliums (Lk 2,14) paraphrasiert: "Ehre sei Gott in der Höhe, Friede sei aller Welt. Preis und Dank muß jetzt erschallen, denn der Menschen Wohlgefallen, Christus hat sich eingestellt."

 

Nach der Geburt des Erlösers wird nun die Freude über die Erfüllung der Prophezeiung besungen - zunächst durch die vom Alt verkörperte Freude im Rezitativ "O Tochter Zion, freue dich", danach durch das vom Chor verkörperte Israel, das durch die Geburt des großen Weltenversöhners getröstet ist: fast volkstümlich klingt der Jubel in "Jauchzet ihr Himmel, freue dich Erde" (Jes 49,13). In Form einer Fuge vertont Rolle die Textstelle "denn der Herr hat sein Volk getröstet". 

 

Im folgenden Rezitativ kommt die Tochter Zion des alten Bundes (Alt) noch einmal zu Wort, bevor die Tochter Zion des neuen Bundes den Neuanfang verkündet. Schließlich vereinigen sich im Lob Gottes die Töchter Zion des alten und neuen Bundes miteinander auf tänzerisch-schwungvolle Weise in der Arie "Mein Nazarener, du bist die Freude meiner Seelen".

 

Andacht (Sopran), Freude (Alt) und Vertrauen (Bass) bekräftigen im Rezitativ ihre Nähe zu Jesu - so resümiert das Vertrauen: "er soll mein Alles bleiben".

 

Im daran anschließenden Terzett "Nun hab ich, was ich wünschen kann" beschreiben Andacht (Sopran), Freude (Alt) und Vertrauen (Bass) die Erfüllung ihrer Sehnsüchte und kündigen an, hier drei Hütten bauen zu wollen.

 

Vor dem Schlusschoral "Gelobet seist du, Jesu Christ" reflektieren Freude (Alt), Andacht (Alt) und die Tochter Zion des neuen Bundes (Sopran) über die Armut der göttlichen Kindes.

 

1. Sinfonia
Allegro
2. Coro et Recitativo accompagnato (Sopran, Chor)

Coro (Chor)
Ach! Ach! daß du den Himmel zerrissest und führest herab, daß die Berge vor dir zerflössen wie ein heiß Wasser von heftigem Feuer versiedet. Ach! ach!

 

Recitativo (Sopran)
Die Tochter Zion des alten Bundes (Sopran)
Wann, wann endet sich Israels Angst und Schmach, wo bleibt das Augenmerk der Völker, der große Mittler und Vertreter, den Gott der Herr aus Mitleid und aus Liebe, daß der gefall’ne Mensch nicht ewig sich betrübe, in treuer Liebe schon versprach?

 

Coro (Chor)
Ach! Ach! daß du den Himmel zerrissest und führest herab, daß die Berge vor dir zerflössen wie ein heiß Wasser von heftigem Feuer versiedet. Ach! ach!

 

Recitativo (Sopran)
Die Tochter Zion des alten Bundes (Sopran)

Wird denn die Sehnsucht nicht gestillet, und ist die Zeit noch nicht erfüllet? Gott, siehe doch, daß ich ganz kraftlos bin. Für Warten muß ich ewig klagen, ich komm nicht umhin, doch zu fragen: Hüter! Hüter! ist die Nacht bald hin?

3. Aria (Bass)

Sei getrost, sei getrost, denn Gott hält sein Versprechen,
Berge fallen, Hügel können brechen,
aber seine Gnade weichet nicht.

 

Gottes Wahrheit ist so wie sein Name,
freue dich, es kommt des Heiles Same,
und dem Schatten folgt ein göttlich Licht.

 

Sei getrost, sei getrost, denn Gott hält sein Versprechen,
Berge fallen, Hügel können brechen,
aber seine Gnade weichet nicht.

4. Recitativo (Bass)
Der Glaube
Jetzt ist die Zeit erfüllt, jetzt wird den Gläubigen ihr frommer Wunsch gestillt; er kömmt, den Gott den Vätern zugeschworen, in Bethlehem ist er geboren. 
5. Aria – Duetto (Sopran, Alt)

Die Andacht und die Freude (Sopran, Alt)

Ach, sei uns willkommen, du göttlicher Segen.
Dich will ich umfassen, dir eil ich entgegen,
mein Heiland, mein Labsal. Du tröstest das Herz.

 

Nun können die Deinen in Wonne sich kleiden,
liebreicher Erlöser, wir weinen vor Freuden,
dein Kommen, dein Beistand vertreibet den Schmerz.

 

Auf sei uns willkommen, du göttlicher Segen.
Dich will ich umfassen, dir eil ich entgegen.
mein Heiland, mein Labsal. Du tröstest das Herz.

6. Recitativo (Alt, Tenor und Männerchor)
Die Freude (Alt)

Des Herren Engel steigt hernieder, von Gottes Klarheit strahlet sein Gefieder, den Hirten Bethlehems, die Nachricht zu verkünden, geboren ist er heut‘, der Tilger uns‘rer Sünden, ihr werdet ihn in einer Krippen finden. 

 

Wie bebt der Hirten Chor, den er, der Herr entdeckt, von diesem Glanz erschreckt. 

 

Die Hirten (Männerchor)
Ach Gott, was werden wir gewahr, ach Gott, wer kommt itzt unsr‘er Furcht zustatten, ein Wunderglanz, ein strahlend Licht teilt plötzlich die gehäuften Schatten, bringt dieser Blitz Gefahr, sind wir und unser Vieh verloren.


Ein Engel (Tenor)
Ihr Hirten, fürchtet euch nur nicht, es ist der Heiland euch geboren.

7. Aria (Tenor)

Werdet voll Freuden, umschränket das Leiden,
gehet und sehet, was Gott euch beschert,
den zum Erlöser man erkoren, ist nun geboren,
zu Bethlehem sieht man ihn liegen.

 

Hier findet ihr ein solch Vergnügen, das allem Volke widerfährt.

 

Werdet voll Freuden, umschränket das Leiden,
gehet und sehet, was Gott euch beschert,
den zum Erlöser man erkoren, ist nun geboren,
zu Bethlehem sieht man ihn liegen.

8. Recitativo (Tenor)
Man wickelte das Kind in Windeln ein, die Krippe diente statt der Wiegen, ihr findet ihn in solcher Armut liegen, und dies soll euch zum Zeichen sein. Gott aber denkt an seinen Bund, und hat mit seinem Sohn das Leben der ganz erstorb‘nen Welt gegeben, drum machen wir itzt unsre Freude kund, und wollen seinen Ruhm erheben.
9. Chor der Engel (Frauenchor, Chor)

Ehre sei Gott in der Höhe, Friede sei in aller Welt.

 

Preis und Dank muß jetzt erschallen,
denn der Menschen Wohlgefallen,
Christus hat sich eingestellt.

 

Ehre sei Gott in der Höhe, Friede sei in aller Welt.

10. Recitativo (Alt)
Die Freude (Alt)
O Tochter Zion, freue dich, freut alle euch, der Erde Geschlechter, der ganze Himmel neiget sich zu euch herab, und freuet sich des Friedens zwischen Erd‘ und Himmel. Es schweigt der Hölle wild Getümmel, der König kömmt, den Erd' und Himmel ehrt, und der das Reich der Finsternis zerstört, Erlöste! Freuet euch, er ist ein Helfer, ein Gerechter.
11. Coro (Chor)

Das durch die Geburt des großen Weltversöhners getröstete Israel (Jes 49,13) (Chor)

Jauchzet, ihr Himmel, freue dich, Erde, lobet, ihr Berge, mit Jauchzen. Denn der Herr hat sein Volk getröstet und erbarmet sich seiner Elenden.

12. Recitativo (Sopran, Alt)

Die Töchter Zion des alten und neuen Bundes (Sopran, Alt)

Die Tochter Zion des alten Bundes (Alt)
Der Tag des Heils ist angebrochen, die Hülf aus Zion stellt sich ein, Gott hat erfüllt, was er versprochen, und Israel kann fröhlich sein.

 

Die Tochter Zion des neuen Bundes (Sopran)
Von dem, was nur ein Vorbild war, erblicket man nunmehr das Wesen, im Fleische wird Gott offenbar, wer Glauben hat, der soll genesen. So fängt der neue Bund sich an und wird von dem, der uns mit Gott versöhnen kann, dereinst mit Blut, mit Blut versiegelt werden.

 

Die Töchter Zion des alten und neuen Bundes (Sopran, Alt)
Gelobet sei Gott, im Himmel und auf Erden.

13. Aria (Sopran)

Die Tochter Zion des neuen Bundes (Sopran)

Mein Nazarener, du bist die Freude meiner Seelen,
wir sind vereint, Gott ist mein Freund,
mich schreckt nicht der Verdammten Hölle.

 

Du Weltversöhner, du hast mich nach dem Fall erhoben,
ich will ich loben, die angenehme Zeit erscheint.

 

Mein Nazarener, du bist die Freude meiner Seelen,
wir sind vereint, Gott ist mein Freund,
mich schreckt nicht der Verdammten Hölle.

14. Recitativo accompagnato (Sopran, Alt, Bass)

Die Andacht, die Freude und das Vertrauen (Sopran, Alt, Bass)
Die Andacht (Sopran)
Ich nahe mich zu dir, mein Licht, verstoß mich nicht, und laß mein Herz zum Opfer dir bereiten.

 

Die Freude (Alt)
Annehmlich Kind, du mein vollkommnes Gut, was kann mich ferner noch betrüben, nachdem mein Heil in dieser Krippen ruht? Nur deine Huld nicht zu empfinden, soll Fleisch und Blut mich ferner nicht entzünden, ich will mein Herz, dir ganz zum Opfer weih’n, nur du allein sollst ewig mein Vergnügen sein.

 

Das Vertrauen (Bass)
Auch mich soll nichts von Jesu treiben, er soll mein Alles bleiben.

15. Aria und Trio (Sopran, Alt, Bass)

Die Andacht, die Freude und das Vertrauen (Sopran, Alt, Bass)

Nun hab ich, was ich wünschen kann,
das Paradies treff ich hier an.
Mein Heiland mehret das Vertrauen.
Wir wollen hier drei Hütten bauen.
Immanuel, ich ehre dich,
Dein Gnadenblick ergötzet mich,
mir darf nicht für dem Tode grauen.
Wir werden Jesum ewig schauen.

16. Recitativo accompagnato (Sopran, Alt)

Die Freude, die Andacht, Tochter Zion des neuen Bundes (Sopran, Alt)
Die Freude (Alt)

Mein Augenmerk, und mein Vergnügen, jetzt seh‘ ich dich in einer Krippen liegen, die Armut zeigt sich überall, es muß ein Stall, dir göttlich Kind die Lagerstatt gewähren, von deinem Thron uns zu verklären. Gott! wie groß ist dein Erbarmen, gegen dir gefall'nen Armen, uns aus Mitleid zu erhöh'n, muß es dir so elend geh'n.


Die Tochter Zion des neuen Bundes (Sopran)
Der Hoffahrt Gift nahm uns’re Seele ein, und nun von solchen zu genesen will itzt das Wesen aller Wesen arm, schwach und niedrig sein.


Die Andacht (Alt)
Blut-Bräutigam, laß dir gefallen, was uns’re Dankbarkeit dir jetzt zum Opfer gibt, du hast uns vor der Zeit geliebt, drum soll jetzt dieses Lied erschallen.

17. Choral (Chor)

Gelobet seist du, Jesu Christ,
daß du Mensch geworden bist,

von einer Jungfrau, das ist wahr;
des freuet sich der Engel Schar.
Kyrieleis.


[1] Anonymus (o.A.): IV. Lebensläuffe. a) Lebenslauf des Hrn. Joh. Heinr. Rolle, Musicdirect. zu Magdeburg. In: Marpurg, Friedrich Wilhelm (Hrsg.) (1757): Historisch-Kritische Beyträge zur Aufnahme der Musik. Band 3, Stück 4. S. 341. [Digitalisat]

[2] Ebd.

[3] Ebd.

[4] Guth, Karl-Maria (Hrsg.) (2014): Charles Burney: Tagebuch einer musikalischen Reise. [1773]. Berlin: Hofenberg (Verlag der Contumax GmbH & Co. KG). S. 366.

[5] Ebd.

[6] Sulzer, Johann Georg: Oratorium (Poesie, Musik). In: Sulzer, Johann Georg (1774): Allgemeine Theorie der schönen Künste. Leipzig: Bey M. G. Weidmanns Erben und Reich. Band 2. S. 852-854. S. 852. [Digitalisat]

[7] Ebd.

[8] Ebd.

 

Quellenangabe:

Reipsch, Brit (1997): Johann Heinrich Rolle. In: Johann Heinrich Rolle: Christmas Oratorio (Booklet zur gleichnamigen CD, Nr. 999514-2). S. 8-13. Georgsmarienhütte: cpo.

Reipsch, Ralph-Jürgen / Waczkat: Rolle, Johann Heinrich. In: Finscher, Ludwig (Hrsg.) (2000): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Personenteil Ric-Schön. Kassel / Stuttgart: Bärenreiter / Metzler. Spalte 302-307.

 

Bild: Johann Heinrich Rolle, Stich von Christian Gottlieb Geyser (1760-1785) (Link zum Bild: http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b8424288w / Gallica Digital Library: ID btv1b8424288w). © Gallica Digital Library

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