Hl. Hemming von Abo
* um 1290, Bälinge bei Uppsala, Schweden
† 21. Mai 1366, Finnland
Bischof von Abo
Der Bauernsohn Hemming wurde Priester, studierte dann in Paris. 1329 wurde er Domprediger, 1338 Bischof von Abo - dem heutigen Turku in Finnland. Er setzte sich im Krieg zwischen Schweden und Russland als Vermittler ein und war ein Förderer von Birgitta; 1346 brachte er ihre Botschaft nach Avignon, Papst Clemens VI. solle seinen Amtssitz wieder nach Rom verlegen; beim Papst setzte er sich auch für sie und ihre Stiftung ein.
Sel. Franz Jägerstätter
* 20. Mai 1907, St. Radegund in Oberösterreich, Österreich
† 9. August 1943
Mexico
Franz Huber, wie er zunächst hieß, war der Sohn lediger Eltern, da beide zu arm waren, um einen eigenen Hausstand zu gründen. Erzogen wurde er von seiner Großmutter Elisabeth Huber; die Mutter heiratete dann den Bauern Heinrich Jägerstätter, dieser adoptierte Franz; da die Ehe kinderlos blieb, wurde Franz der Erbe. Der Adoptivgroßvater hatte eine Zeitung abonniert und besaß wohl zahlreiche Bücher; lesen wurde Franz wichtig: Wer nicht liest, wird sich nie so richtig auf die eigenen Füße stellen können, wird nur zu leicht zum Spielball der Meinungen anderer. 1927 verdingte er sich für drei Monate auf einem Bauernhof in Bayern, anschließend ging er für weitere drei Jahre als Bergarbeiter in die Steiermark, wo er im sozialdemokratischen Arbeitermilieu vorübergehend seine Glaubenspraxis aufgab. Nach der Heimkehr auf den Hof und dem Tod des Adoptivvaters 1933 wollte Franz in ein Kloster eintreten, sein Ortspfarrer riet ihm jedoch davon ab. So führte er weiterhin ein weltliches Leben. 1936 Franz Jägerstätter heiratete er, die Hochzeitsreise führte nach Rom zu den heiligen Stätten und einer Papstaudienz.
Jägerstätters Frömmigkeit wurde immer tiefer mit täglichem Besuch der heiligen Messe, häufigem Empfang der Eucharistie und täglicher religiöser Lektüre. Im Januar 1938 wurde ihm in einem Traum Unvereinbarkeit der katholischen mit der nationalsozialistischen Weltanschauung deutlich. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich im März 1938 wurde ihm die Bürgermeisterstelle seines Heimatortes St. Radegund angeboten, was er ablehnte. Bei der Abstimmung über den Anschluss Österreichs an Deutschland im April stimmte er als einziger seines Orts mit Nein. Als 1940 Ortspfarrer Karobath wegen einer zersetzenden Predigt verhaftetet wurde, stand die Gemeinde hinter ihrem Pfarrer; als aber eine Frau zehn Regimegegner bei der Gestapo denunzierte, gehörte Franz Jägerstätter zu den Verratenen; da der Brief vom Briefträger abgefangen wurde, geschah nichts Weiteres.
1940 wurde Franz zum Militär einberufen; im Dezember 1940 wurde er zusammen mit einem Mitsoldaten in den Dritten Orden der Franziskaner eingekleidet. 1941 erfuhr er in Ybbs von der Praxis der Euthanasie an psychisch Kranken. 1941 wurde er auf Betreiben seiner Heimatgemeinde unabkömmlich gestellt und konnte zu seiner Familie zurückkehren. Ihm war inzwischen klar geworden, dass er einer weiteren Einberufung nicht mehr Folge leisten werde: mitzukämpfen, dass Hitler die ganze Welt beherrschen könne, sah er als persönliche Schuld und schwere Sünde an. Franz besprach sich mit befreundeten Priestern, auch den Linzer Bischof Fließer fragte er um Rat: Welcher Katholik getraut sich, diese Raubzüge, die Deutschland schon in mehreren Ländern unternommen hat und noch immer weiterführt, für einen gerechten und heiligen Krieg zu erklären? Im Februar 1943 wurde Jägerstätter erneut zur Wehrmacht einberufen; in der Kaserne in Enns sprach er seine Verweigerung aus. Sofort begannen Verhöre, noch am selben Tag wurde er von Enns nach Linz ins Wehrmachts-Untersuchungsgefängnis gebracht; dort traf er zum ersten Mal Gesinnungsgenossen und er hörte von den Widerstandshandlungen. Anfang Mai wurde er ins Wehrmachts-Untersuchungsgefängnis nach Berlin-Tegel gebracht, Anfang Juli vom Reichskriegsgericht in Berlin-Charlottenburg wegen Zersetzung der Wehrkraft zum Tode und zum Verlust der Wehrwürdigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt, schließlich in Brandenburg an der Havel als erstes von 16 Opfern dieses Tages enthauptet. Die ihm bis zuletzt eingeräumte Möglichkeit zur bedingungslosen Rücknahme der Verweigerung lehnte er standhaft ab.
Nach Kriegsende wurde im August 1946 Franz' Urne an der Kirchenmauer von St. Radegund beigesetzt. Pfarrer Karobath setzte nach heftigen Kontroversen im Dorf sogar durch, dass der Name Franz Jägerstätter unter den Toten des 2. Weltkrieges auf dem Kriegerdenkmal aufgeführt wurde. 1997 hob das Berliner Landgericht das Todesurteil auf. Die Diözese Linz gab ein Heft mit Gebeten von Franz heraus. Der tschechische Komponist Pavel Smutný komponierte 1998/99 die Missa Heroica zur Förderung der Seligsprechung von Franz Jägerstätter. Das österreichische Parlament rehabilitierte die NS-Gegner aus Gewissensgründen erst 2005. Das ehemalige Wohnhaus der Familie Jägerstätter in St. Radegund ist als Begegnungs- und Gedenkstätte erhalten und kann nach Terminvereinbarung besucht werden. Bei der Seligsprechung übergab die 94-jährige Witwe von Jägerstätte dem Bistum Linz eine Reliquie aus der Urne ihres Mannes. Der Gedenktag ist der Tauftag von Franz Jägerstätter.
Hl. Karl Eugen von Mazenod
* 1. August 1782, Aix-en-Provence, Frankreich
† 21. Mai 1861, Frankreich
Bischof von Marseille, Ordensgründer
Charles Joseph Eugène de Mazenod war Sohn einer Adelsfamilie, die im Frühjahr 1794 vor der Französischen Revolution nach Italien flüchten musste, wo Eugène dann aufwuchs. In Turin besuchte er das Kolleg der Adligen; als seine Familie nach Venedig zog, erhielt er Privatunterricht durch den Priester Don Bartolo Zinelli; in dieser Zeit begann seine Berufung zum Priestertum zu wachsen. Als 20-jähriger kam er zurück nach Frankreich. In Aix-en-Provence drohte er zunächst in den Vergnügungen jener Zeit zu versinken, aber dann langweilte ihn das Leben der gehobenen Gesellschaft. Er lehnte einige Heiratsangebote ab und sehnte sich danach, seinem Leben einen tieferen Sinn zu geben. 1808 trat er ins Seminar der Sulpzianer in Paris ein. Schon als er erst Diakon war, wurde ihm die Leitung des Seminars anvertraut und er zum Rektor ernannt.
1811 wurde Eugène zum Priester geweiht. Die angebotene Position des Generalvikars des Bischofs von Paris lehne er ab und begab sich als Volksmissionar in die Provence, um dort den Glauben neu zu entfachen, der unter den Armen zu erlöschen drohte. Er widmete sich vor allem der Erziehung der Jugend, die von der Ideologie der Revolution beeinflusst war, und er predigte in Provençal, dem örtlichen Dialekt. Mit einigen gleichgesinnten jungen Priestern gründete er 1816 in Aix-en-Provence die Gemeinschaft der Missionare der Provence, die spätere Kongregation der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria und übernahm das Amt des Generaloberen; Papst Leo XII. erkannte sie trotz des Widerstandes einiger französischer Bischöfe an.
1821 war die Wiedereinrichtung der Diözese Marseille dem Wirken von Eugène von Mazenod zu verdanken; er wurde zunächst dort Generalvikar und 1837 dann Bischof. Er ließ zahlreiche Kirchen bauen, darunter die Kathedrale in Marseille und das Heiligtum Notre-Dame de la Garde, und gründete 22 neue Pfarreien in seiner Diözese. Während seines Episkopates wurden in seiner Diözese 31 Ordensgemeinschaften neu gegründet oder zugelassen, dazu gründete er caritative Institutionen. Leidenschaftlich kämpfte er für das Recht auf Religionsunterricht. Eugène hatte, laut dem Zeugnis eines Bischofskollegen, ein Herz, weit wie die Welt. Sein zentrales Anliegen war den Menschen zu zeigen, wer Jesus Christus ist. 1856 wurde er zum Senator der Stadt ernannt.
Die von Eugène gegründeten Oblaten konnten Dank seines Einsatzes auch in Nordamerika, Südafrika und Ceylon/Sri Lanka wirken, bis zu seinem Todesjahr waren sie auf 400 Mitglieder angewachsen.
Hl. Julius (Julio) Álvarez Mendoza
* 20. Dezember 1866, Guadalajara bei Jalisco, Mexico
† 30. März 1927, Mexico
Priester, Märtyrer
Julio Álvarez Mendoza wurde 1894 zum Preister geweiht. Er wirkte in Mechoacanejo bei Jalisco. Unermüdlich besuchte er die Menschen in der Umgegend, die selbst nicht in die Kirche kamen. Als in der Mexikanischen Revolution die Kirche vom Staat unterdrückt wurde, hielt er Messen in den Häusern und taufte in Flüssen im Freien. Im März 1927 wurde er deshalb verhaftet, nach Leon gebracht, zum Tod verurteilt und hingerichtet. Sein Leichnam wurde auf eine Müllhalde nahe seiner Kirche in Mechoacanejo geworfen.
Julio Álvarez Mendoza wurde 1992 durch Papst Johannes Paul II. selig und von demselben Papst zusammen mit 24 anderen Märtyrern der Revolution in Mexiko 2000 heiliggesprochen.
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